Dienstag 13.04.2021

Die RKI –Zahlen zu den Impfungen in den einzelnen Bereichen sind jetzt, eine Woche nach Einbeziehung der Hausärzte, deutlich unübersichtlicher geworden. Teilweise erscheinen sie auch inkonsistent. Die anfängliche nahezu Verdopplung der bundesweiten Gesamt-Impfzahlen nach Beginn der Praxis-Impfungen ist zurückgegangen. Derzeit liegen die Gesamtzahlen mit 399.000/Tag nur noch maximal um ca 25% höher als ohne die Praxen.

Man fragt sich, ob anfangs ein Fehlzählung vorlag. Wurden die Impfstofflieferungen an die Praxen oder die tatsächlich dort durchgeführten Impfungen gezählt ?

Die Inzidenzen steigen weiter. Derweil wird in der Politik heftig über die notwendigen Lock-Down Verschärfungen gestritten wird. Die Intensivstationen sind schon wieder überlastest, das Personal, nach über einem Jahr Pandemie, ausgelaugt. Dennoch will die Gesundheitssenatorin noch Covid Patienten aus dem Umland in die Berliner Krankenhäuser verlegen lassen.

Heute IMPFDIENST in Tegel  nach Umstellung dort auf Biontek Impfstoff. Es gibt wieder häufiger Leerlauf wegen fehlender Patienten. Sonst läuft alles prima und die Patienten sind meist ganz begeistert weil sie so prima umsorgt werden.

In den Schulen gibt es jetzt nach den Osterferien viel Unruhe, da zum einen die Lehrer wegen des Stopps des AstraZ Impfstoffs für U-60-Jährige nicht im geplanten Umfang über die Feiertage geimpft werden konnten und zum anderen, weil nicht ausreichend Tests vorhanden sind. Jeder Schüler und ungeimpfte Lehrer soll jetzt 2 x pro Woche vor Ort getestet werden. Das ist offensichtlich ungenügend vorbereitet worden.

Aktuell haben die US amerikanische Arzneimittelmittel-Behörde FDA und die Gesundheitsbehörde CDC einen Stopp der Impfungen mit dem Johnson und Johnson Impfstoff verfügt. Das Medikament wurde in den USA seit Februar diesen Jahres mit inzwischen 6,8 Millionen Dosen verimpft. Dabei sind bei 6 Menschen 6 bis 13 Tage nach der Impfungen Hirnsinusvenen-Thrombosen aufgetreten. Es handelte sich ausschließlich um Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren. 1 Patient sie verstorben, eine andere in einem kritischen Zustand. Johnson und Johnson will aufgrund dieser Vorfälle seinen Marktstart in Europa verschieben.

In Deutschland war für nächste Woche der Impfstart mit dem Johnson und Johnson Impfstoff geplant. Das Mittel hat den Vorteil, dass es nur einmal geimpft werden muss und bei normaler Kühlschranktemperatur gelagert werden kann. An Deutschland sollten im 2. Quartal insgesamt 10 Millionen Dosen geliefert werden, die nun erst einmal fehlen.

Die Fernsehsendung Brisant 21 berichtet außerdem von Privat-Firmen, die an den europäischen Institutionen vorbei einen schwunghaften Handel mit den derzeit zugelassenen Impfstoffen betreiben zu horrenten Preisen. Für diese Geschäfte sollen immer wieder größere Mengen von Impfstoffen den für Europa bestimmten Kontingenten entzogen werden.

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SueSchulz

Fachärztin für Innere Medizin in Berlin

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